Neu: Historische Fundstücke auf www.pfalzgeschichte.de
In der neuen Reihe Historische Fundstücke soll es weniger um eine historische Darstellung im klassischen Sinn gehen als vielmehr um die Quellen selbst. Sie stehen im Mittelpunkt und sprechen neben einer flankierenden historischen Einordnung für sich.
Mit dem ersten Beitrag wollen wir im Laufe des Jahres den Fokus auf eine besondere Quelle richten: ein Tagebuch aus dem Jahr 1794, verfasst von dem damals 17-jährigen Karl August Köster (11.12.1776–20.3.1848). Darin berichtet er aus Sicht eines Weingutsbewohners aus Friedelsheim bei Dürkheim, was der Durchzug mehrerer Armeen während des Ersten Koalitionskrieges für die zivile Bevölkerung bedeutete. Fixpunkt des Tagebuchs ist das elterliche Weingut, der ehemalige Ramser Hof in Friedelsheim nahe Bad Dürkheim, das Köster nach seinem Studium und der Promotion in Marburg (ab 1796) und Heidelberg (ab 1799) übernehmen sollte. In Dürkheim arbeitete er zudem als Notar. Als Mitglied des Landraths des Bayerischen Rheinkreises war er lange Jahre dessen Präsident und darüber hinaus mehrfach Abgeordneter des Bayerischen Landtags, wo er als Mitglied der entschiedenen liberalen Opposition bekannt war. Krankheitsbedingt musste er 1837 sein Landtagsmandat abgeben. Elf Jahre später stirbt Köster im März 1858 in Friedelsheim.